Bioprodukte und Klima

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Bio-Landwirtschaft leistet beim Pflanzenbau und in der Tierproduktion einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Klima beginnt da, wo sich natürliche Gegebenheiten nachhaltig verändern, wo sich statistische Mittelwerte verschieben. Wie etwa die Durchschnittstemperatur, die wohl bald um 2° C höher sein dürfte. Das klingt nach wenig, ändert aber viel – bis hin zur Frage, welche Pflanzen und Tiere hierzulande leben (können). Es hängt eben alles mit allem zusammen. In diesem Sinne ist Bio-Landwirtschaft als besonders klimafreundlich einzustufen. Denn alles was Bio ausmacht – biologische Nachhaltigkeit, schonender Umgang mit Ressourcen, eine möglichst aus sich selbst heraus funktionierende Kreislaufwirtschaft – all das trägt dazu bei, natürliche Mechanismen von Ökosystemen zu stärken.

Bio-Landwirtschaft und der Klimawandel

Der Begriff Klimawandel beschreibt in seiner derzeit gebräuchlichsten Verwendung die Veränderung des Klimas durch den Menschen. Ein wichtiger Parameter hierfür ist der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur, verursacht durch sogenannte Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig und bereits nachweisbar. Viele Maßnahmen in der Bio-Landwirtschaft fördern die Speicherung von Kohlenstoff. Dazu zählen fruchtbare Böden, eine abwechslungsreiche Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau.

Auf den Aufbau von Humus wird besonders geachtet. Je mehr Wurzelmasse die Pflanzen bilden können, desto mehr CO2 können sie im Boden binden. Weitere positive Effekte entstehen durch die Düngung mit Mist aus der Tierhaltung und der Beweidung, weil die Nährstoffe vom Bodenleben langsam aufgeschlossen werden. Auch Pflanzenbau und Tierhaltung in der biologischen Landwirtschaft tragen somit zum Klimaschutz bei. Bio-Böden können besonders viel Kohlendioxid speichern, weil die Kombination von CO2-bindenden Fruchtfolgen und Zwischenfrüchten (z.B. Kleegras) in der Bio-Landwirtschaft Standard ist.

Insgesamt ist Bio-Landwirtschaft als umweltfreundlich einzustufen. Denn alles was Bio ausmacht – Nachhaltigkeit, schonender Umgang mit Ressourcen, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft – trägt dazu bei, natürliche Mechanismen von Ökosystemen zu stärken.

Bio-Landwirtschaft: Bodenschutz ist Klimaschutz

Böden sind nicht nur für Lebewesen, den Wasserhaushalt und die Pflanzen wichtig. Als Kohlenstoffspeicher haben sie auch für das Klima eine entscheidende Funktion. Je mehr Humus ein Boden enthält, desto mehr Kohlenstoff kann er speichern, desto stärker wird das Klima entlastet.

Die biologische Landwirtschaft legt besonderen Wert auf Bodenfruchtbarkeit. Um sie zu erhalten und zu verbessern, setzt Bio auf Maßnahmen wie vielfältige, CO2-bindende Fruchtfolgen, Begrünungen statt offenliegender Flächen und Zwischenfruchtanbau (z. B. Kleegras), die Düngung mit Mist (d. h. mehr Humus) und die größere CO2-bindende Wurzelmasse der Hauptfrüchte. Damit können Ackerböden in der Bio-Landwirtschaft insgesamt mehr Kohlendioxid (CO2) speichern.

Aufgrund der intensiven Durchwurzelung sind auch Böden in den steilsten Lagen vor Erosion geschützt. Bodenerosion bedeutet, dass der Boden durch Wind und Wetter abgetragen wird und dadurch Schicht um Schicht seinen fruchtbaren Humus verliert. Diese wichtige Schicht „sitzt“ nämlich in Form von Milliarden von Mikroorganismen direkt unter der Oberfläche. Regenwürmer, Pilze und Bakterien verarbeiten abgestorbene Wurzeln zusammen mit anderen Pflanzenresten zu Humus. Weil Humus zu mehr als 50 % aus Kohlenstoff besteht, entlastet jede zusätzliche Tonne Humus die Atmosphäre um mehr als 1,8 Tonnen CO2. Diese, auf den ersten Blick verwirrende Rechnung, wird nachvollziehbar, wenn man genauer hinschaut. Denn Humus besteht zu über 50 Prozent aus Kohlenstoff. 1,8 Tonnen CO2 enthalten 0,55 Tonnen C und 1,25 Tonnen O2, die wieder an die Atmosphäre abgegeben werden.

Pflanzenbau in der Bio-Landwirtschaft reduziert Treibhausgase

Biologische Landwirtschaft leistet beim Pflanzenbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Einerseits durch die aktive Bewirtschaftung, bei der Pflanzen als Begrünung den Boden schützen, CO2 binden und durch Leguminosen, die in der Luft enthaltenen Stickstoff binden.

Und andererseits gibt es einen indirekten Beitrag, weil die biologische Landwirtschaft auf leichtlösliche Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Denn beides ist vor allem in der Herstellung extrem energieintensiv. Ohne Produktion, Transport und Anwendung dieser Stoffe, verringert sich die Emission von Treibhausgasen.

Standortgerechte Tierhaltung in der Bio-Landwirtschaft schont das Klima

Tierische wirken sich im Vergleich zu pflanzlichen Produkten generell stärker auf Umwelt, Klima und Ressourcenentnahme aus. Denn intensive tierische Produktion hat einen hohen Verbrauch an Ressourcen, zum Beispiel für Futtermittel.

Wenn Soja aus Übersee nach Europa importiert wird, ist das klimarelevant.

Futtermittel für Tiere dürfen nur aus biologischer Landwirtschaft stammen, vorzugsweise vom eigenen Hof. Zukauf ist nur von anderen biologisch wirtschaftenden Höfen erlaubt. Gentechnisch veränderte Futtermittel sind verboten.

In der Bio-Landwirtschaft ist der Anteil von Gras bei den Futtermitteln für Kühe und andere Wiederkäuer besonders hoch. Tierhaltung in standortgerechter Zahl und auf der Weide verbessern die Umweltbilanz zusätzlich, denn so sind die Tiere Teil eines natürlichen Kohlenstoffkreislaufs.

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