Bio-Tierwelt

Biologische Landwirtschaft respektiert alle Lebewesen und achtet somit auch auf die Bedürfnisse der Nutztiere. Die Bedürfnisse sind zusammengefasst in den
„Fünf Freiheiten“:
Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung
Freiheit von Unbehagen
Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit
Freiheit von Angst und Leiden
Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens

Sozial leben

Tiere haben Bedürfnisse in Bezug auf Platz und Nahrung, auf Luft und Licht, auf Bewegung und Ruhe, auf Geselligkeit und Abgrenzung.

Ob Rind, Schwein, Schaf, Ziege oder Geflügel, alle Nutztierrassen sind soziale Tiere, die im Herdenverband leben. Bio berücksichtigt diese Herdenstruktur bei der Tierhaltung.

Tiere in der Bio-Landwirtschaft können ihre sozialen Bedürfnisse ausleben. Auch ihren sonstigen natürlichen Verhaltensweisen ist Rechnung zu tragen. Sei es, dass alle Tiere immer ungehinderten Zugang zu sauberem Wasser haben müssen. Oder dass Herdentiere in Hierarchien leben, wofür auch die räumlichen Voraussetzungen passen müssen – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Bio frisst Bio

Bio ist natürlich nur Bio, wenn Bio Bio frisst. Bio-Eier, Bio-Fleisch und Bio-Milch sind das Ergebnis einer streng kontrollierten Produktionskette. Zu der zählt auch das Futter für die Tiere.

Nur Fleisch von Tieren, die nachweislich mit Bio-Futtermitteln gefüttert wurden, darf als Bio vermarktet werden.

Das bedeutet, dass die Zutaten und die Herstellung des Futters nach den Vorgaben der EU-Bio-Verordnungen hergestellt und überprüft wurden. Manche Bio-Verbände haben auch strengere Vorgaben dafür, woher welche Zutaten kommen, wie sie angebaut und gedüngt wurden, welche Inhaltsstoffe sie enthalten etc. Wenn alles bio-konform und durch Kontrollen bestätigt ist, kann das Futtermittel bio-zertifiziert werden. Etwas anderes als Bio-Futter darf den Tieren nicht verfüttert werden. Anders gesagt: Wildfleisch ist sehr natürlich, aber nicht Bio, weil niemand kontrolliert, niemand kontrollieren kann, was Reh, Wildschwein und Hirsch im Wald fressen.

Vitale Tiere

Auch in der Nutztierhaltung ist der beste Tipp zum Thema Gesundheit: nicht krank werden. Bio-Betriebe versuchen, das hauptsächlich durch zwei Maßnahmen zu erreichen:
 

1. Die Tiere müssen sich möglichst artgerecht verhalten können.

Bewegung, auch an der frischen Luft, und Kontakt zu Artgenossen sind wichtig, damit sich die Tiere wohlfühlen und gesund bleiben. Außerdem spielt bei der Gesundheit die richtige Fütterung eine große Rolle.
 

2. Der Einsatz von Kraftfutter ist eingeschränkt und wird streng kontrolliert.

Bei Bio ist die art- und bedarfsgerechte Fütterung unbedingt vorrangig. Gras und Heu stehen bei der Fütterung von Rindern, Schafen und Ziegen absolut im Vordergrund. Kraftfutter darf nur eine Nebenrolle spielen.

Respekt gegenüber dem Tier

Robuste und gesunde Tiere sind ein wichtiges Ziel der Bio-Landwirtschaft. Abseits des wirtschaftlichen Interesses an gesunden Tieren gibt es den ethischen Leitgedanken, am Hof langlebige und fruchtbare Tiere zu halten. Die Lebensleistung zählt, nicht die Jahresleistung. Doch auch in der Bio-Landwirtschaft lässt es sich nicht vermeiden, dass Tiere krank werden. Selbstverständlich sollen Tiere gute ärztliche Behandlung erhalten.

Im Erkrankungsfall setzt man in der biologischen Landwirtschaft auch auf Naturheilverfahren. Wenn das Naturheilverfahren nicht zum Erfolg führt, ist ein Tierarzt berechtigt, herkömmliche Arzneimittel zu verschreiben. Bis Produkte von mit Medikamenten behandelten Tieren vermarktet werden dürfen, muss die doppelte Wartefrist der in diesen Fällen für Bio gesetzlich vorgeschriebenen Wartefrist, eingehalten werden.

Ein Tier darf innerhalb eines Jahres maximal drei „schulmedizinische“ Behandlungen bekommen. Bei den Tieren, die nicht älter als ein Jahr werden (z.B. Hendln), reduziert sich die Anzahl auf eine. Muss ein Tier öfter behandelt werden, verliert es den Bio-Status. Und das ist so ungefähr das Letzte, was sich ein Landwirt wünscht.

Im grünen Bereich

Bio steht für die körperliche Unversehrtheit der Tiere.

Bio setzt die körperliche Integrität der Nutztiere voraus. Demzufolge sind Eingriffe wie das Kupieren (Kürzen) der Schwänze oder das vorbeugende Abschleifen der Zähne verboten. Sollten im Einzelfall chirurgische Eingriffe nötig und vom Tierarzt gestattet sein, so muss im Vorfeld der Operation ein angemessenes Betäubungs- und/oder Schmerzmittel verabreicht werden.

Das Informationsportal für Konsumentinnen und Konsumenten

Kennen Sie schon amainfo.at?

AMAINFO.AT ist die Informationsseite der AMA-Marketing für Konsumentinnen und Konsumenten. Hier finden Sie alles zu AMA-Gütesiegeln und Tierhaltung. Alles zum Pflanzenbau und Nachhaltigkeit. Und alles zu Qualität sowie zum Wert von Lebensmitteln.

Zu amainfo.at