Bio lebt Innovation

Bio lebt Innovation

Vor einigen Jahren war Bio noch eine Nische - aktuelle Zahlen zeigen, dass Bio inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Dabei zieht die biologische Landwirtschaft immer noch Menschen an, die Dinge hinterfragen und neue Wege gehen. Dadurch entstehen immer wieder spannende Projekte. Drei davon haben wir im Rahmen der Bio-Aktionstage besucht: eine Bio-Pilzzucht, eine Innovation im Bereich Speisewürze und einen Landwirt, der in Österreich erfolgreich Reis anbaut.

 

Bio lebt das Miteinander

Der erste Betrieb, den wir besucht haben, ist ein Pilzzuchtbetrieb in Niederösterreich. Pilze sind sowohl in der traditionellen Küche, als auch als Alternativen für Fleisch in der vegetarischen oder veganen Ernährung ein wichtiges Lebensmittel. Die Inspiration für den Pilzanbau in Flaschen kommt aus Asien und ermöglicht wirtschaftliche Pilzzucht auch in Österreich. Um die Methode zu perfektionieren, arbeitet der von uns besuchte Betrieb in einer engen Kooperation mit einem Partner aus Korea zusammen. Auch der Trockenreisanbau in Österreich, das Projekt, das wir uns anschließend angesehen haben, ist nur durch Forschungsarbeit und engem Austausch mit internationalen Reisbauern möglich geworden.

 

Nicht nur international wird fleißig zusammengearbeitet, auch innerhalb Österreichs kennen einander die Innovateure und tauschen sich regelmäßig aus, um neue Erkenntnisse zu teilen und wettbewerbstechnisch die Nase vorn zu haben. Auch Kooperationen mit der Universität für Bodenkultur oder dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, um traditionelle Methoden der Herstellung und neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu vereinen sind keine Seltenheit. Ein ebenso spannendes Projekt, das wir schon im letzten Jahr besucht haben, widmet sich dem Einsatz von Hühnern anstelle von Pflanzenschutzmitteln. Den ganzen Beitrag gibt es hier zum Nachlesen.

 

Bio lebt Nachhaltigkeit

 

Vom Anbau in der Flasche bis zur fertigen Frucht – das, was wir als Pilze kennen - dauert es etwa 35 Tage. Danach werden die Pilze direkt vor Ort geerntet, geputzt und verpackt. So entstehen keine unnötigen Transportwege und die Pilze kommen frisch und umweltschonend in den Einzelhandel. Außerdem nachhaltig - und ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft - ist, dass Substrat- und Pilzreste als Dünger auf Feldern ausgebracht werden und so neben der Abfallvermeidung auch noch den Boden mit wertvollen Nährstoffen versorgen. Sogar die Reisspelzen – vermeintlicher "Abfall" – werden weiterverwendet, z.B. für Öko-Klos.

 

Auch der Reisanbau in Österreich kann nachhaltig sein. Dadurch, dass der Reis im Trockenanbau kultiviert wird - die Felder also nicht geflutet werden - wird sehr viel Wasser gespart. Zusätzlich entfallen die, oft weiten, Transportwege, denn der Reis wird direkt vor Ort verarbeitet und vermarktet. Außerdem wird der Reis in wiederverwendbaren Glasflaschen verpackt und trägt so zur Müllvermeidung bei. Auch die Belastung für den Körper ist geringer: Der Boden, auf dem in Österreich Reis angebaut wird ist komplett arsenfrei, so kommt es auch zu keiner Belastung im Reis.

 

Der Nachhaltigkeitsgedanke erstreckt sich über die Produktion der Bio-Produkte bis hin zum Betrieb selbst. Die von uns besuchten Betriebe legten Wert auf eine nachhaltige Heizform, alternative Antriebsmöglichkeiten für Firmenwägen, Öko-Toiletten, papierlose Registrierkassen und sogar Bio-Desinfektionsmittel. Gerade diese Details lassen spüren, dass Bio ein großes Ganzes ist, und von den Menschen, die dahinter stehen, in allen Aspekten gelebt wird.

 

Begleitet hat uns auf unserem Besuch Melanie von Mundwerk. Ihre Eindrücke könnt ihr hier nachlesen.