Bio-Landwirtschaft - Geschichte

Die biologische Landwirtschaft reicht bis in die 1920er-Jahre zurück. Um die Jahrhundertwende gab es eine zunehmende Urbanisierung und Industrialisierung, welche soziale Probleme verursachte. Es entstand die Lebensreformbewegung, die nach einer Rückkehr zur „naturgemäßen Lebensweise“ strebte. In Bezug auf die Landwirtschaft war eine Selbstversorgung durch Obst- und Gartenbau und eine qualitativ hochwertige Ernährungsweise, ohne industrielle Hilfsmittel, gemeint. Seit diesem Zeitpunkt haben sich zwei Hauptströmungen entwickelt. Das ist einerseits die „biologische dynamische Wirtschaftsweise“ basierend auf den Vorstellungen des Anthroposophen Rudolf Steiner. Die Grundsätze sind bis heute erhalten geblieben und wurden durch wissenschaftliche Erkenntnisse und weiterentwickelte Anwendungen ergänzt. Die zweite Strömung ist der „organisch biologische Landbau“, welcher 1950 aus der Schweizer Heimatbewegung entstanden ist. Auch der „organisch biologische Landbau“ entwickelt sich ständig weiter. Er ist die Grundlage für viele biologische Landbaupraktiken und biologische Anbauverbände (Wachendorf et al., 2018, 383-384).

Heute gilt die biologische Landwirtschaft als eine der umweltschonendsten Produktionsformen (BMNT, s.a.). Sie zeichnet sich vor allem durch ihren ganzheitlichen Ansatz und das Respektieren natürlicher Kreisläufe aus. Neben dem bewussten Schonen von natürlichen Ressourcen Wasser und Boden, hat sie sich vor allem der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln verschrieben.

Die vier Grundsätze: Der ganzheitliche Ansatz wird auch durch die vier Grundsätze der Internationalen Dachgesellschaft für Organisationen des Ökologischen Landbaus IFOAM verdeutlicht. Diese lauten:

  1. Gesundheit: „Öko-Landbau soll die Gesundheit des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, des Menschen und des Planeten als ein Ganzes und Unteilbares bewahren und stärken.“
  2. Ökologie: „Öko-Landbau soll auf lebendigen Ökosystemen und Kreisläufen aufbauen, mit diesen arbeiten, sie nachahmen und stärken.“
  3. Gerechtigkeit: „Öko-Landbau soll auf Beziehungen aufbauen, die Gerechtigkeit im Hinblick auf die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit im Leben garantieren.“
  4. Sorgfalt: „Ökologische Landwirtschaft soll in einer vorsorgenden und verantwortungsvollen Weise betrieben werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der jetzigen und folgenden Generationen zu bewahren und um die Umwelt zu schützen.“ (nach Wachendorf et al.; 2018, 12-13)

IFOAM Standard - IFOAM ist die Internationale Vereinigung der Ökologischen Landbaubewegungen (International Federation of Organic Agricultural Movements). Sie repräsentiert den weltweiten Zusammenschluss der Bio-Landwirtschaft und bietet eine Plattform zum Austausch und für Kooperationen. Die IFOAM hat ihre eigenen Richtlinien entwickelt. Es sind rund 800 Organisationen in rund 120 Ländern Mitglied (Axmann, 2018).

Literaturverzeichnis
Wachendorf, Bürkert und Graß (2018) Ökologische Landwirtschaft. Stuttgart. Verlag Eugen Ulmer.
EU-Bio-Verordnung 834/2007
BMNT (s.a.): Biologische Landwirtschaft. (Internetlink) (06.06.18).
Axmann (2018): Vorlesungsunterlagen Universität der Bodenkulutr. European ragulatory framework for organic production.

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